Thomas Haustein Wikipedia – Mit „Christiane F. – Wir Kinder des Zoos“ wurde Thomas Haustein 1981 über Nacht zum Filmstar. Doch Thomas verriet die Filmindustrie. Auch wenn er es nie für möglich gehalten hätte, ist sein aktuelles Leben untrennbar mit „Wir Kinder des Zoos“ verbunden.
Thomas Haustein war erst 15 Jahre alt, als die Dreharbeiten zu „Wir Kinder des Zoos“ begannen. Als „Detlef“, ein Freund von „Christiane F.“, stand er erstmals vor der Kamera. (Natja Brunckhorst, 55). Jahre später gab der heute 56-jährige Thomas Haustein in einem Interview mit „Der Tagesspiegel“ zu, dass er „Wir Kinder des Zoos“ vor Beginn der Dreharbeiten nie gelesen hatte. Dank seiner Klassenkameraden war er jedoch mit dem Buch vertraut.
Ein weltweites Phänomen: Die Geschichte der Drogenabhängigen „Christiane F.“ und ihre Freunde. Aber Thomas Haustein hat sich von der Schauspielerei abgewandt und einen Weg eingeschlagen, der sich nicht sehr unterscheidet und so sehr mit dem Film verflochten ist, dass es unmöglich ist, beides voneinander zu trennen.
Wir waren Kinder im Zoo und Autor/Sozialarbeiter Thomas Haustein
Seitdem ist Thomas Haustein Sozialarbeiter und hilft anderen, die mit Drogenmissbrauch zu kämpfen haben. Menschen ohne Arbeit und junge Menschen, für die es genauso klappt wie seine Filmrolle wie „Detlef“. Er leitet Versammlungen, reist in Gefängnisse und hält Vorträge an Schulen.
Thomas Haustein erzählt dem „Tagesspiegel“, dass er nach dem Abitur ein Praktikum in einer Drogenberatungsstelle absolviert habe. Anschließend folgte ein Studium der Sozialen Arbeit. In seiner eigenen Jugend war er Drogen ausgesetzt und probierte Haschisch und LSD, aber nie Heroin. Doch als er Mitte 20 war, hatte er das Interesse verloren.
Mittlerweile ist er zweimal verheiratet, hat einen Sohn und arbeitet in der Integrierten Drogenberatung der Berliner Caritas. Er fragt sich, ob ihn der Film vielleicht auf diesen Weg geführt hat. Ein junger Mann schlurft mit zu Berge stehenden Haaren und blutunterlaufenen Augen durch den Eingang des Zoos. Sein Haar ist wild, seine Hose ist an den Knien zerrissen und seine nackten Füße sind eitrig. Wenn ein Passant ihn beiläufig berührt, streckt er die Hand aus und bittet um Kleingeld. Niemand bleibt sitzen.
Plötzlich taucht ein unbekannter Mann mittleren Alters vor ihm auf. Seine Sonnenbrille hat blaue Gläser und er trägt eine rote Lederjacke. Der junge Idiot kommt auf ihn zu und beginnt zu reden. Das Gleiche wie alle anderen. Der Wettende ahnt nicht, dass der Mann in der Lederjacke früher Co-Star in einem Erfolgsfilm war, in dem er Heroin schnupfte und den Preis für seinen nächsten Sex mit Bargeld aushandelte.
Thomas Haustein, der Mann in der roten Lederjacke, schien so unauffällig gewesen zu sein, wie er gehofft hatte. Nach der Veröffentlichung von „We Kids at the Zoo“ in den Kinos war Thomas nicht mehr Thomas; er war jetzt als Detlef bekannt, eine Ikone des deutschen Kinos. Nur Detlef bleibt übrig. Christiane F.s beste Freundin.
Für ihn war das Buch völlig neu. Das sagt Thomas Haustein, „Riech mal“. Ein Mann mit einem Irokesencut und einem Joint in der Hand geht am Bahnhof vorbei. Thomas Haustein schließt die Augen, schnuppert tief ins Gras und lächelt freundlich. Er hat zum zweiten Mal wieder geheiratet und sein Sohn ist älter als die Haushälterin, die früher beim Setaufbau und bei den Dreharbeiten geholfen hat. Ich war 15 Jahre alt, als mit dem Detlefsein alles begann.
1980 sprach ihn vor der Disco „Superfly“ am Adenauerplatz eine Frau an und begann ein Gespräch. An einem kühlen Morgen, 37 Jahre später, im Bahnhof Zoo, erinnerte er sich: „Ich glaube, das war die Schwester von Bernd Eichinger, wenn ich sie über die Jahre nicht völlig verpeilt habe.“
Er hatte noch nie zuvor gespielt, nicht einmal in einem kleinen Schulstück. Sie war neugierig, ob er „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gelesen hatte oder nicht. Das wusste er offensichtlich. Es war das Buch, über das alle in der Schule und auf der Busfahrt zum Unterricht sprachen. Er hatte es nicht gelesen, also dachte er nicht groß darüber nach, als sie ihm ihre Visitenkarte reichte.
Seitdem sind mehr als drei Jahrzehnte vergangen. Aus dem Hause Haustein sind keine Schauspieler hervorgegangen; Stattdessen sind sie Sozialarbeiter geworden. Menschen mit Drogenproblemen profitieren von seiner Hilfe.
Ausgerechnet. Seit 15 Jahren hilft er Suchtkranken in der Integrierten Suchtberatung der Caritas in Lichterfelde, Berlins erster Beratungsstelle für Drogenabhängige. Hier ist die echte Christiane F. angekommen. Er hatte nie die Absicht oder auch nur den Wunsch, dass seine Rolle und sein Leben miteinander verflochten wären. Es ist einfach so passiert.
Er behauptet, er sei von der Musik, die er damals hätte spielen sollen, nicht überwältigt worden. Es war ungewöhnlich, da er bis zu seiner Begegnung mit Christiane noch nie Sex mit einer Frau gehabt hatte. Geh mit einem Mann ins Bett. Gönnen Sie sich etwas Selbstvertrauen.
Eine stehende, sich windende, stolpernde Räumung. Das alles war ihm nicht bewusst. Um die Rolle zu übernehmen, nutzte er seine Fantasie und Gedanken an Filme wie „Der Mann mit dem goldenen Arm“. Thomas Haustein sagt: „Ich war ein Einzelkind, habe viel alleine gespielt und bin oft in Fantasiewelten geflüchtet.“
Was dachten seine Eltern? Er sagte, sie wüssten die Hintergrundgeschichte des Films nicht, aber selbst nachdem sie ihn gesehen hatten, seien sie nicht überzeugt. Über die Menschen sagt er: „Sie haben den Zweiten Weltkrieg miterlebt.“ Kein großer Schock. Sie sahen es wahrscheinlich nur als einen Film und wollten, dass alles glücklich und perfekt ist.
Er war zu vertraut mit Jugendthemen, um hilfreich zu sein. Es ging nicht nur um Drogen und Prostitution und Freunde, die an Überdosen starben; Es ging auch um den regelmäßigen Kampf jugendlicher Jugendlicher, nicht zu Hause bleiben zu wollen. Wie aufregend! Sich verstricken, sich trennen, leiden, glauben, dass man dieses Hindernis nie wieder überwinden kann. Thomas Haustein sagt lachend: „Das wusste ich ganz genau, und in dieser großen Trauer habe ich mich wieder reingesteigert.“
Die Realität im Zoo war viel schlimmer als alles, was er in den Filmen gesehen hatte. Wer ist heutzutage noch unhöflich und nervig? Einige der Statistiker waren reinrassige Junkies, die sich wirklich im Revier aufhielten. Laut Thomas Haustein wurde einst in einer echten Fixer-Wohnung gedreht. Eines Morgens musste die Besatzung einen Krankenwagen rufen, weil ein junger Mann in einer der öffentlichen Toiletten des Bahnhofs zusammengebrochen war.
Lange Zeit grübelte Thomas Haustein über diese realen Bilder, und mit zunehmendem Alter schwirrten ihm immer mehr Fragen durch den Kopf, wie zum Beispiel: „War das alles so richtig?“ Diese Junkies müssen etwas Geld von den Filmmogulen bekommen haben, oder? Und wenn das der Fall ist, haben wir dann nicht bereits für ihren nächsten Schlag bezahlt?
Alles endete nach vier Monaten am Set. Plötzlich. Eine Einladung zur Münchner Premiere erhielt er nicht. Er sagt: „Das ist nichts, was ich von irgendjemandem übel nehme, aber ich wünschte, ich hätte es früher gefunden.“ Thomas Haustein nahm seinen täglichen Weg zur Schule wieder auf, so wie er es vor dem Film getan hatte, mit einem großen Unterschied: Alles hatte sich verändert.
Mädchen fielen ihm sofort auf, obwohl er erst 16 Jahre alt war und noch nie eine feste Freundin gehabt hatte. Kicherten. Vor seinem Haus wartet er. Schicken Sie ihm eine Nachricht, wenn er jemals Kritzeleien kauft. Irgendwann meinte irgendein Idiot auf jeder Party: „Das ist eigentlich Detlef aus dem Film.“
Thomas Haustein erklärt, dass einige Leute es lustig fanden, andere aber dumme Witze machten, weil er in der Filmindustrie arbeitete und „ja schwul sei“. Es störte ihn, dass die Leute ihm plötzlich auf andere Weise aus dem Weg gingen. Dass die Leute in der U-Bahn ihn anstarrten und ihn um eine Autogrammkarte baten, die er noch nie hatte.
Die Legende von Buch und Film lebt weiter
Er sagt: „Mir ist aufgefallen, dass ich das Kostüm überhaupt nicht ausziehe.“ Die ganze Zeit über wollte er einfach wieder Thomas sein. Das war eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Mythologie von Literatur und Film hat bis heute Bestand. Dieter Puhl, der Leiter der Stationsmission, rühmt sich: „Ganze Schulklassen kommen hierher, in den Bahnhof Zoo.“
Es wird erwartet, dass bald mehr Leute ankommen werden. Kürzlich gab Produzent Oliver Berben bekannt, dass eine achtteilige TV-Serie aus der Geschichte adaptiert werden soll. Wer mitspielt und wann das Album erscheinen wird, verrät er nicht.
Gelegentlich begleitet Puhl die neugierigen Jugendlichen bis zur Ecke Jebensstraße. In diesem Raum befindet sich ein Geldautomat. Auf den ersten Blick könnte man vermuten, dass es sich um einen Zigarettenautomaten handelt. Das kann nicht sein, tut mir leid.
Sozusagen ein automatisches Sprühgerät. Saubere Nadeln kosten fünfzig Cent, Ascorbinsäure und Heroinlösewasser einen Euro. Thomas Haustein ruft aus: „Boah, wie stinkt es hier nach dem Urin“, und Christiane F. beginnt in der ersten Zeile des Films: „Überall nur Pisse und Kacke.“
Dieter Puhl wirft einen letzten Blick auf Thomas Haustein, bevor er geht. Schlag ihn in die Schulter. Es ist gut, dass du überlebt hast. Diesem Missverständnis darf Hauste beipflichten. Benutzen Sie zum Zuck nur Ihre Schultern. Er hatte erst vorhin erwähnt, dass er in dem Film mitgewirkt hatte. Ich hatte keine Ahnung, wer er war.